space vol. I
In ihrer Zusammenarbeit für die Galerie rekord erkunden Wachmann und Adam die fließenden Übergänge zwischen Raum und Raumillusion. Wiebke Maria Wachmann konstruiert in ihren Raum-im-Raum-Installationen eine eigene und eigenständige Realität, deren Inszenierung und Architektur eine neue Unschärferelation von Raum und Zeit erfahrbar machen. David Adam sucht in seinen Fotografien eine Balance zwischen dem Referenziellen des Objektes und dessen Fiktion im Bild.
Wiebke Maria Wachmann: Ein Zimmer, einsehbar nur durch ein großes Fenster. Eine Jalousie und einer der Fensterflügel sind durch einen imaginären Windzug herausgerissen und scheinen in einem dauerhaften Moment des Fallens erstarrt zu sein. Das Zimmer ist weiß und kulissenhaft mit gleißendem Licht ausgeleuchtet. Auf der Wand zeichnet sich der Umriss einer Tür ab, die mit der Wand verschmolzen zu sein scheint. Das Fenster, bzw. der Raum, in Höhe eines Hochparterrefensters installiert und nur von aussen betrachtbar, kehrt den Ausstellungsraum zum „Draußen“ um. Das Bild, das durch die rahmende Wirkung des Fensters und den Stillstand der Bewegung entsteht, gleicht einem dreidimensionalen Filmstill und hält den Moment unmittelbar vor dem Zusammenbrechen eines Zustandes fest.„…und als der Wind in das Zimmer trat, blieb die Zeit stehen“ ist der Titel der Rauminstallation von Wiebke Maria Wachmann.
David Adam: Auf einer der Fotografien David Adams droht eine Gartenlaube vollends aus ihrer Schräglage zu kippen. Das Fenster ist zerschlagen, der Innenraum zerstört. Das Dach ist noch in seiner ursprünglichen Ausrichtung und suggeriert so Stabilität. Die Bilder verlassener, nicht mehr genutzter „Resträume“ wie Laden, Rundfunkstudio, Gartenlaube, Kaserne, Büro etc. werden durch die Art der Darstellung – obwohl dokumentarisch – zu Kon-struktionen inszenierter Wirklichkeit.
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