I. Introduktion
Vom 7.4. bis 5.5. 2000 realisierten die Künstler Jonas Burgert und Ingolf Keiner in Zusammen-arbeit mit der Werkstatt – Forum für Philosophie und Kunst nach einer intensiven einjährigen konzeptuellen Vorarbeit ihr Projekt FRAKTALE in der Parochialkirche. Sie erreichten eine breite kulturelle Öffentlichkeit und einen enormen Zuspruch der fachspezifischen Medien. Aufgrund der fundierten theoretischen und bildkünstlerischen Ergebnisse des Projektes führen Jonas Burgert und Ingolf Keiner den Diskurs fort, vertiefen ihr Konzept und realisieren FRAKTALE II als Exhibition und künstlerischen Prozeß in erweiterter Form.
Ort der Intervention ist der Pfefferberg im Kontext der kulturhistorischen Zwischenzeit desNachwendebe-Berlins. Gemäß des Konzeptes der Pfefferberg Entwicklungs GmbH & Co KG, das Areal u. a. als expliziten Kunst- & Kulturstandort zu etablieren, stellt FRAKTALE II als Projekt des schöpferischen Prozesses einer Oszillation zeitgenössischer, junger Berliner KünstlerInnen den Auftakt dar. Der japanische Galerist Ikeda, Personifikation der jüngeren internationalen Kunstgeschichte, wird in der nahen Zukunft seine Dependance auf dem Pfefferberg mit einer Retrospektive des amerikanischen Künstlers Frank Stella eröffnen. Ferner soll neben dem Kunst-& Atelierhaus Meinblau, das sich bereits seit 1997 auf dem Gelände befindet, ein weiteres Gebäudefür Werkstätten internationaler Stipendiaten der Bildenden Künste erschlossen werden.
(B. D.)
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II. Das Konzept
FRAKTALE II Mensch baut Mensch. Sechs zeitgenössische Künstler zeigen Fraktale. Der Mensch greift ins evolutionäre Geschehen bis in die feinsten Strukturen ein. Der Prozeß der Selbsterfindung hat sich radikal beschleunigt. Die Wahrnehmung der eigenen Position im Zeitfluß ist nur durch Konzentration auf Fraktale möglich. Die Information des Zeitlosen kann in jedem Bruchstück der Wirklichkeit sichtbar gemacht werden.
KOPHAR SURREAL Neun Performances laufen nebeneinander und gleichzeitig ab. Jeder Künstleragiert in seinem Bereich im Licht in der ansonsten dunklen Halle. Es werden lebende Bilder zu sehen sein, Aktion in Verbindung mit Installation, Dialoge mit einer Videoskulptur, Slowlife-Performances, sich rhythmisch wiederholende Handlungen und Interaktionen mit dem Publikum. Die ausgewählten
Künstler bearbeiten KOPHAR SURREAL mit Strategien wie der unmittelbaren Verfremdung der Oberfläche des Körpers, das Einnehmen absurder, peinlicher oder scheinbar gefährlicher Haltungen, oder ungewöhnlichen Bewegungen und Bezugnahmen zu Gegenständen. Jeder der neun Bereiche hat seinen eigenen Zeitfluß, zusammen erzeugen sie ein sich veränderndes Feld von Präsenz und Akustik. Die Betrachter, die sich in den Zwischenräumen bewegen, bilden stets neue Bezüge und werden zusammen mit den surreal anmutenden Körpern der Performer im gesamten Raum zu KOPHAR SURREAL.
III. Die Orte
1. Gärkellerhallen unter dem Pfefferberg Neun Performancekünstler zeigen in den unterirdisch, labyrintischen Hallen die ephemere Umsetzung der Manipulation des Körpers. Neun Lichtkegel fokussieren die Aktionsräume, beschreiben den Radius in dem die Handlungen vollzogen werden. Neun Handlungsstränge laufen nebeneinander und gleichzeitig sechs Stunden lang ab. Es werden neun lebende Bilder zu sehen sein.
2. Pfefferberg, Haus 2 In der ca. 530 qm großen Halle werden Objekte, Bilder, Installationen zu den Begriffen: Element – Werden – Mündung – Zyklus – Schluß – Zeichen – Welle – Gefäß – Srahl – Stab – Licht- Netz – Hologramm – Digitales – Maschine… gezeigt.
3. Meinblau e.V., Haus 5 Der Projektraum ist das Verbindungsglied zwischen der ebenerdigen Ausstellung in Haus 2 und dem unterirdischen Performanceprogramm in den Gärkellerhallen. Dort werden Arbeiten gezeigt, die den Übergang zwischen Installation und lebendigem Körper beschreiben. Die Gärkeller werden über ein Treppenhaus in Haus 5 erreicht. Der (Not)Ausgang befindet sich in Haus 13
(Siehe Anlage Geländeplan I & II)
IV. Die Künstler:
Jonas Burgert: Malerei, Zeichnungen, Objekte
Birgit Dieker: Objekte
Bernhard Draz: Zeichnungen, Lichtinstallationen
Ingolf Keiner: Installation, Performance, Video
Markus Krieger: Kinetische Installation, Objekte
Wiebke Maria Wachmann: Lichtrauminstallation
Meinblau e.V./Kunst- & Atelierhaus und FRAKTALE (www.meinblau.de) mit der freundlichen Unterstützung der Pfefferberg Entwicklungs GmbH & Co. KG (www.pfefferberg.de) und dem Kulturamt Pankow pakt. performance- und aktionskunst. berlin (Anja Ibsch, BBB Johannes Deimling, Ingolf Keiner)
Donnerstag/Freitag, 16 bis 22 h Samstag/Sonntag, 11 bis 22 h Eröffnung frei, ansonsten DM 7,-, ermäßigt DM 5,-
5. Oktober und 2. November 2001, 22 bis 24 h
Dank an: Akademie der Künste Berlin/Prof. Michael Schoenholtz, Hochschule der Künste/Prof. Dieter Appelt, Prof.Dieter Hacker und Prof. Rebecca Horn, Stoffwechsel Kultur ohne Grenzen/Prof. Hamdi el Attar
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